Dioxineier oder Russisches Roulette. 2011
Seit dem Dioxinskandal hat meine Liebe zum Drei-Minuten-Frühstücksei einen schlechten Beigeschmack bekommen…
Den Einkauf von Lebensmitteln vergleiche ich heute mit dem Spiel des Russischen Roulettes. Beides ist für mich verbunden mit Gefühlen der Unsicherheit, des
Misstrauens und der Angst.
Egal wie frisch und schön ein Fisch im Fischladen oder Supermarkt aussehen mag, unvermeidlich begleiten mich die Bilder aus Dokumentarfilmen über versenkte radioaktive Munition, giftige Mülldeponien in der Adria, der Nordsee oder dem Pazifik. Es stellt sich mir die Fragen: Wo schwamm der gekaufte Fisch?
Auch schwirrt mir immer die gleiche Frage im Kopf herum: Wie viel Antibiotika und Wachstumshormone hat dieses Hähnchen erhalten, um in 33 Tagen auf ein Gewicht von 1,6 Kilo zu kommen? Vor 60 Jahren brauchte es noch zwei Monate für das Gewicht von einem Kilo. Wie schafft es ein modernes Huhn 300 Eier im Jahr zu legen? Seine Vorfahren vor 100 Jahren schafften nur 100 Stück im Jahr. Und überhaupt: Wieso spricht niemand mehr von Rinderwahn, Umetikettierung und Gammel-Fleisch?